Erfolgsfaktor Mitarbeiter
Neben der Fürsorgepflicht gegenüber dem Pflegebedürftigen ist in
der ambulanten Pflege die Entwicklung sozialer Kompetenzen,
Verantwortungsbewusstsein und eine ständige Anpassung fachlicher Qualifikationen unabdingbar.
Aufgrund der hohen Anforderungen an die Mitarbeiter müssen Sie
als Leitungskraft auf bestimmte fachliche, persönliche und gesundheitliche Voraussetzungen der Mitarbeiter achten.
Für eine patientengerechte, wirtschaftliche und leistungsbezogene
Arbeit und nicht zuletzt für den Abschluss des Versorgungsvertrages, benötigen Sie fachlich geeignete Mitarbeiter. Die vorgeschriebene Anzahl der Beschäftigten variiert je nach Bundesland.
Zunächst muss der Bedarf an notwendigen Qualifikationen
ermittelt werden:
• Welche Leistungen sollen erbracht werden?
• In welchen Arbeitsbereichen liegen die Schwerpunkte (häusliche Krankenpflege nach SGB V oder ambulante Pflege nach SGB XI)?
• Werden zusätzliche Dienstleistungen angeboten?
• Benötigen die Mitarbeiter für die geplanten Arbeitsbereiche Zusatzqualifikationen etc.?
Anhand der Bedarfsermittlung können Sie entscheiden, wie viele
Pflegefachkräfte und Pflegekräfte Sie benötigen und ob die
Einstellung von Pflegehilfskräften erforderlich ist.
Mindestens genauso wichtig wie das fachliche Know-How sind
Persönlichkeit und Gesundheit der Mitarbeiter.
Die Tätigkeit erfordert neben der beruflichen Qualifikation auch
Fähigkeiten im richtigen Umgang mit den Pflegebedürftigen und
deren Angehörigen, aber auch Flexibilität bei den Arbeitszeiten.
Bei der Einstellung von Mitarbeitern sind folgende
Kriterien wichtig:
• Bereitschaft zur Wochenend- und Schichtarbeit
• Einsatzbereitschaft und Flexibilität z. B. bei Notfallsituationen
• Verantwortungsbewusstsein
• Sozialkompetenz
• Kommunikationsfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft
• Einfühlungsvermögen
• Verständnis und Geduld
• Einwandfreier Leumund
Die gesundheitlichen Belastungen im Pflegebereich sind enorm
hoch. Neben der Gesunderhaltung und Förderung der Gesundheit
ist ein gewisses Maß an körperlicher Fitness und Gesundheit
unerlässlich.
Vor Antritt der Tätigkeit sind sowohl von dem Mitarbeiter als auch von der Leitung folgende Punkte zu klären:
• psychische Belastbarkeit und Stabilität beim Umgang mit sterbenden und kranken Menschen
• durchschnittliche körperliche Fitness, z. B. in der Lage sein, hilfebedürftige Menschen zu bewegen
• Vorerkrankungen:
-Rückenbeschwerden (durch häufiges Heben und Umbetten der Pflegebedürftigen)
-Hautallergien besonders an den Händen (können auftreten bei Kontakt mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln)
-infektiöse Erkrankungen.
Arbeitsfähigkeit und Gesundheitszustand
Vor Einstellung eines Mitarbeiters wird eine Einstellungsuntersuchung von einem unabhängigen Hausarzt besser noch von
einem Arbeitsmediziner empfohlen. Die Anamnese gibt Aufschluss
über Gesundheitszustand und Eignung für die zukünftige Tätigkeit.
Die Einstellungsuntersuchung ist nicht zu vergleichen mit der
geforderten arbeitsmedizinischen Betreuung, daher kann der
Bewerber zu dieser Untersuchung nicht verpflichtet werden.
Bei Vorerkrankungen wie Hautallergien, Muskel-Skelett-Erkrankungen oder chronischen Infektionskrankheiten muss die Einsatzmöglichkeit überlegt werden.